Eigentlich war es in Worpswede ein Schreibkurs, um Worte zu schreiben, Szenen, Projekte, Romanteile.
Wurde es auch. Viele Worte geschrieben. Doch diesmal war der Füller nicht leer am Ende, sondern mein Kopf. Seit diesen romanhaften Tagen mit Franziska Gerstenberg, die übrigens einen wundervollen Schreibkurs voller Kompetenz leitete, war Stau in meinem Kopf. Weißes Blatt vor mir und Kopf in den Händen. Irgendwann änderte ich die Methode: weißes Blatt vor mir, Füllhalter daneben, Strickzeug in den Händen. Hat auch nicht geholfen.
Heute Nacht platzte der Knoten im Kopf ganz plötzlich. Aufstehen, Licht an, weißes Blatt genommen, Stift – alle Gedanken wieder weg. Es war wohl nur ein Traum.
Jetzt sitze ich am Rechner. Kaffee neben mir, Brote stehen in der Gare. Ich habe genau eine Stunde Zeit und denke an die Morgenseiten aus unseren Kursen. Egal, was da nun in die Tasten gehämmert wird, ihr müßt nehmen, was kommt.
Ja, der Schreibkurs war Ende Januar. Gleichzeitig war hier im Haus das Wochenende der Nähmaschinen. Mir wurde berichtet – es war wunderbar und erfolgreich.
Nun hat sich Torsten auch eine Nähmaschine gekauft. Es soll sein neues Hobby werden, sagte er selbst. Oh, was bin ich gespannt auf das erste Mal, wenn seine großen Hände den Faden einfädeln. Bis dahin dauert es bestimmt noch eine Weile, denn der Karton drumherum ist noch heile.

Meine Erfolge am Spinnrad halten sich arg in Grenzen. Ich beginne mit kunstvollem Garn, also in allen Stärken und stark verdrallt. Das andere lerne ich eben später. Maxi verstrickt alles, was von der Spindel kommt. Immerhin zaubert es uns oft ein Lächeln ins Gesicht, wenn wir das Ergebnis sehen.

Unsere Kreativnachmittage jeden Mittwoch nehmen Fahrt auf. Heike, Liane, Maxi und ich sind schon lange nicht mehr alleine. Vorgestern war der Salon „Das Teelöffelchen“ schon gut gefüllt. Dieses Austauschen untereinander ist einfach wunderbar.
Übrigens: Für alle MaschenMenschen: Für den 9. Mai habe ich uns ab Malchow ein Schiff gebucht, auf dem wir mehrere Stunden handarbeiten werden, Wasser sehen, Kaffee trinken, Kuchen essen und quatschen. Noch sind Plätze frei, meldet Euch rasch bei mir an. Alle Details folgen in Kürze.
Die Sehnsucht nach Wasser, Strand und Wind konnte ich auf Hiddensee ein wenig stillen.
Fünf Jahre sind vergangen seit unserem letzten Familienbesuch auf der Insel. Endlich gab es mit den Kindern eine Woche gemeinsame Zeit mit vielen Strandwanderungen, Spielen und vor allem Gesprächen.
Natürlich waren auch unsere Gespräche geprägt vom Trubel der Vorwahltage. Vielleicht war ich deshalb auch so „sprachlos“. Ja, mich machten die Diskussionen, die Härte und Schamlosigkeit der Debatten echt sprachlos. Und ganz ehrlich, Optimismus in dieses Ergebnis sieht anders aus.
Umsomehr schätze ich unsere „ZuhauseInsel“ Literaturien.

Wenn die Welt Purzelbäume schlägt, dann tanzen wir hier eben oder stricken oder häkeln oder lesen oder harken Laub und putzen den Park – oder sitzen am Feuer, backen Brot, lachen gemeinsam, arbeiten gemeinsam, träumen gemeinsam, sitzen im Wagon und verreisen gemeinsam im Geiste, spinnen gemeinsam.
Ihr seid so sehr eingeladen, dieses Miteinander mit uns zu genießen. Ja, manch einer belächelt mich, Du und Deine heile Welt, Conny. Na und? Ich liebe sie, diese heile Welt, ich erarbeite sie mir tagtäglich aufs Neue – und tue dies mit guten Weggefährten gemeinsam und für wundervolle Menschen, die uns besuchen.

Ihr dürft gern neugierig bleiben. Dieses Jahr der GemeinsamZeit hat es in sich. Ich gehe jetzt Brot backen. Schönen Tag für Euch! Freue mich auf Euch!