Moin, Ihr Lieben, wußtet ihr schon? Der 5. Mai ist der Tag des Deutschen Brotes. Wir sind inzwischen so weit, daß wahrhaft alles an Brot, welches wir im Hotel benötigen, im eigenen Haus hergestellt wird. Was meint ihr, ist euch das wichtig? Für mich ist das Backen von Brot inzwischen mehr als nur ein Hobby – es ist eine Leidenschaft, die mich tief in meinem Herzen berührt. Wenn ich Mehl, Wasser, Salz und Sauerteig zusammenmische, fühle ich mich wie ein Künstler, der ein neues Werk schafft. Ich liebe es, wie das warme, frischgemahlene Mehl unter meinen Händen zu einem weichen, elastischen Teig wird, der sich langsam und über viele Stunden in einen duftenden, goldbraunen Laib verwandelt.
Ich habe eine freundschaftliche Beziehung zu meinen Kumpel Edoard, meinem fünfjährigen Roggensauerteig. Das Mahlen, das Experimentieren, das Dehnen und Falten, das Beobachten, die Entscheidung des richtigen Backzeitpunktes, die vielen Stunden der Weiterbildung durch Bücher, Podcasts, Zeitschriften – alles wird gekrönt durch den Geruch des frisch gebackenen Brotes, durch das zufriedene Klopfen auf die Unterseite. Dieser Moment erscheint mir jedes Mal erneut wie eine Umarmung. Eine Welle der Geborgenheit durchströmt mich, ein Moment des vollständigen Friedens.
Doch es ist ja nur eine von mehreren Rollen, die ich hier zu spielen habe.
Deshalb hatte ich die Idee, auf Instagram euch an den verschiedenen Rollen einer HotelSeele teilhaben zu lassen. Überschrift sozusagen: Aus dem Leben eines Tausendsassas. Also, will sagen: Conny aus Literaturien – ein Leben mit 1001 Facetten. Könnt ihr euch das interessant vorstellen, mal das Leben einer Hotelgastgeberin hinter den Kulissen zu beobachten? Möchtet ihr wissen, was uns so umtreibt, damit dieser Ort seine Inseleigenschaften behält? Ich habe dieses ganze Instagram noch nicht begriffen. Ist gar nicht schwer, sagt Janne. Wir helfen dir, sagen Maxi und Oli. Gucke doch mal, wie ich das mache, sagt Stefanie. Sundgarn postet fast jeden Tag. Wie oft muß ich das machen? Reichen Fotos? Janne sagt, mach Filme. Ich kann doch aber nur Fotos. Mach überhaupt was, sagt Torsten. Toll, min Groten, denke ich. Ich kenne meine Schwäche, immer soooo lange zu überlegen, damit alles perfekt wird. In vielen anderen Entscheidungen, zum Beipiel Gutshaus zu kaufen oder Wagon zu bejahen, bin ich viel spontaner. Es gibt also keine Regel, wurde mir klar. Ich werde es versuchen. Doch euch bitte ich sehr, sprecht mit mir, wenn ich mich zu blöde anstelle. Wenn ihr diese „Insel“ Literaturien liebt, dann sorgt bitte dafür, daß ich mich nicht so doll blamiere. Stellt Fragen, wenn ihr etwas wissen wollt. Sagt es mir, wenn ihr meint, ich radel in der falschen Spur.
(Anmerkung: Rosinante und ich hatten noch kein einziges Date miteinander dieses Jahr)
Der Mai ist gerade angebrochen. Maxi kommt da schon mit Tabellen, überall die Zahl 2026 in den Überschriften. Irgendwie liegt es mir wohl gerade aus diesem Grund am Herzen, euch einzubeziehen in unseren Alltag, in unsere Freuden und Sorgen und Nöte, in unsere Pläne. Mein Glas ist immer halbvoll, so kennt ihr mich. Doch was ist unten drin? Und was fehlt oben? Könnte doch ganz spannend sein. Oder? Bei meiner Hausführung vorhin anläßlich eines runden Geburtstages stellte ich fest, daß unsere „Insel“ echt richtig groß ist und unser Aufgabengebiet echt riesig. Total überraschende neue Erkenntnis! Keine neue Erkenntnis, sondern eine Bestätigung und Wärme im Herzen: Es ist soooo wunderschön auf unserer "Insel" Literaturien.