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Euphelia - Unsere  Vereinsschreibfeder

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»Haltet die Uhren an.

Vergeßt die Zeit.

Ich will euch Geschichten erzählen.«

 James Krüss

Euphelia schreibt ins Buddelbuch statt Flaschenpost - so heißt es seit 2018. Begonnen hat es mit einem Adventskalender. Und nun schreibt Euphelia ab 1. Oktober 2024 das Tagebuch von Eulenhausen, dem Förderverein Literaturpark Groß Breesen e.V., regelmäßig unregelmäßig mit Akribie und voller Liebe zu den engagierten Freunden und Förderern des Vereins rund um den Wagon. Ihr Stammplatz ist dann nicht mehr der Schreibtisch "Zwischen den Zeilen" direkt im Hoteleingang, sondern sie zieht gerade um in den Wagon. Von da aus belauscht und beobachtet sie dann ihre Wegbegleitenden, und wenn woanders etwas Wichtiges passiert, wird sie mitgenommen oder ihr wird berichtet. Lest selbst...

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Noch dreißig Minuten. Ich bin aufgeregt. Und ich freue mich mega auf diese Schreibtage. Es sind Aufgaben dabei, die herausfordern werden, uns aus unserer Komfortzone holen. Andere, bei denen wir uns in Klänge und Farben fallen lassen können. Also dann, Ihr Lieben da draußen, ich bin dann mal weg.

Liebe Grüße Eure Conny


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Morgen beginnt mein Schreibkurs. Ganz ehrlich: Ich bin noch nicht soweit.

Mir fehlen noch ausreichend gute Gedanken. Ich fühle mich befangen, als wenn ich ständig mit Handbremse fahre, als wenn ich immer noch innerlich Abstand halte, bin oft im Grübeltal gefangen, fühle mich noch immer ängstlich und auf mich selbst gestellt, obwohl ich für mein unternehmerisches Handeln nicht die Bedingungen bestimmen und den Rahmen abstecken darf, sondern immer mehr bürokratischen Anordnungen Folge leisten muß. Das, was unterm Strich wirklich übrig bleibt, wird immer weniger. Das, was wir an Steuern und Abgaben zahlen, wird für Dinge ausgegeben, mit denen ich oft nicht einverstanden bin. Dazu kommt das tägliche Entsetzen bei jeder neuen Nachricht aus der Welt. Es lähmt mich, denn ich habe keine Ahnung, wer das alles noch unter Kontrolle halten will. An manchen Tagen haben mich diese dunklen Gedanken völlig im Griff. Wie hole ich mir mein Lachen zurück? Woher nehme ich die Kraft, in meinem Kopf wieder Raum zu schaffen für Helligkeit, für Frohsinn, für Fantasie und Visionen? Es sind kleine Schritte, manchmal hinken sie ein wenig. Doch diese Insel ist seit Jahren Garant für Geborgenheit und Harmonie und Zuverlässigkeit.

Dies gilt nicht nur für Gäste und Freunde, sondern auch für uns als Gutshoffamilie. Wir stützen uns, wann immer es notwendig ist. Knicken bei einem die Beine mal ein, ist sofort der andere an der Seite und reicht den Arm. Danke! Dies so schreiben zu dürfen, zaubert mir gerade ein Lächeln auf das Gesicht. So meine ich das, mit den kleinen Momenten. Wenn heute acht frische Brote ihren Duft aus der Küche in das Haus senden, dann ist das Wärme und Heimat. Wenn bei Anreise gedrückt und gelacht und geknuddelt wird, dann blüht die Seele auf. Wenn, so wie gestern, im Salon an jedem Tisch die Stricknadeln, Häkelnadeln, Nähnadeln um die Wette eifern, dann ist das wie Schokoküsse. Wenn bei Abreise gleich wieder neu gebucht wird, dann ist das liebenswerte Bestätigung und Überlebensgarantie. Wenn Olis Mutti Silke mir Bilder aus ihrem Garten schickt, wir ihre Kürbisse und Zucchinis verarbeiten zu leckeren Gerichten, dann bestaune ich die Farbenpracht der Natur und verliebe mich in mein Heimatland MV immer wieder neu.

Vielleicht ist es doch gerade genau der richtige Zeitpunkt, morgen mit einer erwartungsfrohen Gruppe erneut ins Schreiben zu kommen, nachdem wir im April sehr konstruktiv und voller Inbrunst kreative Wortbauwerke präsentierten.

Ich habe mir als Kursleiterin viel überlegt, um gute Gedanken bei allen Schreibenden zu säen, diese gemeinsam zu wässern, damit wir am Ende tolle Geschichten ernten können. Ganz ehrlich: Nun bin ich echt doll aufgeregt und freue mich auf den Start morgen um 14 Uhr. Ich mußte das wohl einfach mal loswerden. Jetzt bin ich soweit.

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Aktualisiert: 16. Okt.

Euphelia, ich möchte dir Hochachtung aussprechen. Du hast mehr als fünf Jahre über Hotel, Gutshoffamilie, Eulenhausen und gelesene Bücher berichtet. Ich komme schon am zweiten Tag nicht hinterher. Dabei haben wir im Ersten Groß Breesener Lesezirkel der Bookoholiker am 3. Oktober ein passendes Buch als Auftakt besprochen. "Tagebuch eines Buchhändlers" von Shaun Bythell.

Da dachte ich mir doch glatt, coole Idee. So oder so ähnlich oder wie bei der Tour mit Rosinante auf Komoot mache ich das auch. Kurzer Bericht vom Tag, Fotos. Fertig. Hab ich gedacht. Doch was tun, wenn der Tag noch kürzer ist, als der Bericht sein soll? Und wenn er dennoch so spannend ist, daß auch ein kurzer Tag randvoll mit Erlebnissen ist? Was dann? Also ja, es fand der erste Lesezirkel der Bookoholiker statt. Nach 26 Jahren Bücherhotel haben wir es endlich getan. Mit Begeisterung. Und wir fühlten uns im Magischen WortReich pudelwohl.

Interessante Gespräche führten zum nächsten Termin. Jeder erste Donnerstag im geraden Monat soll es sein, also findet das zweite BookoholikerTreffen am 5. Dezember statt.

Am Freitag hat Andreas Pasternack mit seinem Swing Trio voll begeistert.

60 Gäste ließen sich berauschen von der Vielfalt des musikalischen Könnens. Andreas, Christian und Enrique befeuerten am Ende mit einer großen Anzahl von Zugaben die Stimmung auf den Höhepunkt.

Alle waren sich einig: nun ist es wirklich Tradition. Den 10. Oktober 2025 solltet Ihr Euch also unbedingt eintragen, wenn Ihr dabei sein wollt, wenn es singt und jazzt und beschwingt mit Andreas Pasternack und seinem Swing Trio.

Nach diesem bewegten Wochenende und vielen guten Taten mit Maxi am Schreibtisch lockte mich die Sonne heute nachmittag förmlich mit dem goldenen Zeigefinger. Ich versuchte, es zu übersehen, sagte jedoch so ganz in Gedanken zu Maxi: Ich glaube, ich will schon seit Tagen nachmittags mal draußen spazieren gehen.

Sie zu mir: Na, dann ist das doch heute genau richtig.

Nö, bewegen, laufen, draußen, wo soll ich denn hin?

Na, nur mal eine Runde.

Nö. Ich müßte Quitten ernten.

Na, das ist doch eine gute Idee. Sonne scheint.

Nö. Die kann ich heute eh nicht mehr verarbeiten.

Na, dann geh doch einfach mal unproduktiv durch den Park.

Nö. Hab noch so viel zu tun.

Na, dann erledigst du auf dem Weg was davon, spielerisch sozusagen.

Nö, würde lieber mal einfach so vor mich hin durch den Park. Wegen der Sonne, weißt du?

Oh Mama!!!!

Okay, ich geh ja schon.

Und dann wurde es doch noch richtig schön.


Liebe Grüße

Eure Conny