
"Am Ziele deiner Wünsche wirst du jedenfalls eines vermissen: dein Wandern zum Ziel." Marie von Ebner-Eschenbach
- Conny aus Literaturien

- 14. Okt.
- 3 Min. Lesezeit
Wenn der Herbst mit diesen ruhigen klaren sonnigen windstillen Tagen, mit seinem goldenen Laub, den gelben Quitten und roten Äpfeln seinen Fuß in die Tür setzt, dann mache ich sie gaaanz weit auf.
Hallo, Ihr Lieben, wie wirkt dieses letzte Quartal auf Euch? Ich überlege jeden Morgen, ob Frühstück draußen noch möglich ist. Nieselregen über dem Sonnenschirm kann romantisch sein. Ich gehe nicht durch den Park, ich wandele.
Will jeden Moment verinnerlichen. Diese Stille läßt ein klitzekleines bißchen die filigranen Webmuster der Spinnen pendeln. Es ist dieser Übergang von kurzen Ärmeln zur Kuscheldecke. Oft ging es mir in den letzten Jahren so, daß ich mich um diese Zeit total auf November gefreut habe, immer mit dem Blick nach weit vorne. Und dann war bereits, ungeahnt, vierter Advent. Jetzt, wo ich meine To-Want-Liste für das letzte Quartal geschrieben habe, kommt da so eine Energie, eine Klarheit, eine Struktur, so ein Endspurtgedanke hinzu. Allein, die Glücksmomente am Abend mit Torsten zu besprechen, gibt dem Tag einen zusätzlichen Kick. Das macht richtig Spaß. An manchen Abenden habe ich selbst wieder in meiner Liste geblättert und festgestellt, daß ich mich schon richtig auf Höhepunkte, die da noch auf mich warten, freue und gleichzeitig jeden einzelnen Tag mehr nutze, um diese Wünsche erfüllen zu können. Tolles Gefühl. In manchen Gesprächen zu meiner Liste am Telefon oder hier vor Ort bekam ich den Hinweis, das sei doch alles sooo viel, das ist ja doch schon wieder eine Tu-DU Liste. Mag sein. Für jemanden anders. Für mich ist es ein Pool von ausstehenden schönen Erlebnissen. Mit diesem offenen Blick bummel ich auch bei Herbstregen durch den Park und entdecke eine unendliche Farbenpracht.
Als ich begann, Gedanken für diese Liste zu sammeln, hatte ich oft den Stopper im Gehirn, oh das ist nicht richtig, oh das ist bestimmt ein falscher Wunsch, oh dafür reicht bestimmt die Zeit nicht, oh kostet das etwa noch Geld zum Jahresende, oh ist das auch echt nützlich, oh darf ich das offen sagen? Dann dachte ich mir, wenn ich von Beginn an gar keine Position darüber einnehme, was richtig oder falsch ist, kann ich jedenfalls später bemerken, was funktioniert und was die besten Ergebnisse erzielt hat. Wenn ich nicht reglementiert bin darüber, wie etwas „normalerweise“ zu sein hat, dann kann ich auswählen, wie es ist. Wenn ich nicht von Ängsten zugeschnürt bin, sondern frei in der Betrachtung meiner Situation, dann kann ich sie im nächsten Moment ändern. So gehe ich jetzt einfach mal mit der Liste meiner Wünsche um. Sie macht Lust auf Organisation, auf Effektivität, auf geradeaus. Echt jetzt, der Fernsehen läuft gar nicht erst mehr – hab Besseres zu tun. Loslassen hat plötzlich Sinn, fällt mir sehr, sehr, sehr schwer, hat aber Sinn.

Mal schauen, wie ich mich da entwickeln werde. Herausforderung angenommen. Vielleicht starte ich nicht nur mit tollen Erinnerungen aus den drei Herbstmonaten in das neue Jahr, sondern auch mit leichterem Gepäck?

Viele Gespräche und Gedanken drehen sich in letzter Zeit vermehrt um das Thema Alter. Wir hatten da so Erlebnisse in diesem Sommer, die später eine eigene Geschichte verdienen. Selbst meine Kinder sprechen mich schon mal so ganz vorsichtig und charmant darauf an. Ja, ich sehe es ein, der Zeitstrahl für Abenteuer in der Zukunft ist kürzer als der Zeitstrahl der Erinnerungen aus der Vergangenheit. Doch mit dieser WunschListe setze ich einen völlig anderen Fokus für mich ganz persönlich, den Fokus auf Kraft, Fröhlichkeit, Vision. Merkt Ihr, wie breit mein Lächeln ist?
Achja, solltet Ihr Lust haben, noch ganz viele andere Wünsche kennenzulernen? Hier geht es zu der Liste von Blogtober. Ich bin die Nummer 111.
























Ach, so weise, schöne Worte. Ich will mir ein Beispiel daran nehmen. Und wir trinken unseren Frühstückstee immer draußen, und die Schönheit des Herbstes treibt uns Glückstränen in die Augen.