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Literaturiens Blog

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»Haltet die Uhren an.

Vergeßt die Zeit.

Ich will euch Geschichten erzählen.«

 James Krüss

Conny aus Literaturien, Edelweiss und Euphelia, die Vereinsschreibfeder, halten Euch auf dem Laufenden über das, was auf Eurer "Insel" Literaturien vor sich geht. Ob kleine Momente der Freude, große Fortschritte, neue Ideen, Informationen über die kommenden und Berichte über die vergangenen Veranstaltungen - hier lest Ihr davon und kommt mit den beiden Schreibeifrigen ins Gespräch. Wir freuen uns über Eure Gedanken, Vorschläge, Beiträge in Form von Kommentaren. ♥

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Euphelia schüttelt heute abend nur noch mit der Feder. Sie hat schon viel vom Nikolaus gehört. Doch irgendwie gingen ihre Vorstellungen in eine ganz andere Richtung. Wer diesen Tag hier im Bücherhotel nicht erlebt hat, denkt sich Euphelia jetzt am Abend, dem fehlt ein Kapitel im Hauptteil.

Das ging ganz früh am Morgen schon los. Vor die Tür stellt man die Schuhe, hatte Euphelia sich belesen. Nun hätte sie am liebsten laut gebrüllt: Vor die Tür!!!! Aber doch nicht genau unter meinen Stammplatz, konnte sie nur verzagt flüstern. Dicke große Stiefel, welcher Nikolaus soll das alles tragen, was da hinein paßt? Und voller Modder. Und mal ehrlich, welche Nikolausnase soll das aushalten? Nun, diese Stiefel waren mit den Jägern schnell wieder weg. Doch dann wurde es unheimlich. Da gingen Menschen raus mit Koffern, bevor sie frühstücken wollten. Gleichzeitig kamen Menschen mit Koffern hinein, die bereits die Zimmer von denen haben wollten, die noch gar nicht aufgestanden waren.

Kaum war dieses Gerangel in geordneten Bahnen, erschienen auch schon ganz, ganz viele neue Menschen. Die fleißigen Hausgeister riefen nur noch einstimmig „Der Gänsebus ist da!“ Und schon liefen alle in Richtung Küche. Das interessierte Euphelia sehr, da mußte sie hin.

Oh, wenn sie doch bloß die Zeit hätte, alles aufzuschreiben. Doch das kann ihr einzelner Fuß nicht bewältigen. So ist sie schon eine ganze Weile auf der Suche nach einem neuen Schreibkurs. Der kleine angekokelte Faust hatte da von Gänsefedern gesprochen, mit denen sein großer Meister früher geschrieben hatte.

Gänse hörte sie vom Feld her jeden Tag, sehr viele Gänse. Doch, wie kam sie an die Federn? Und würden diese mit ihr gemeinsam die Geschichten für das BuddelBuch schreiben? Fand sie diese Gesellen bei Ingo in der Küche?

Doch wie groß war der Schreck, als Euphelia merkte, daß sie hier beim Nudistentreffen zu Gast war. Lauter nackte Gänsehaut sah sie vor sich. Ihre Feder sträubte sich, Euphelia fühlte sich in großer Gefahr. Wo waren deren Federn geblieben?

Schnell raus aus der Küche. Vielleicht erfuhr sie mehr, wenn sie dem Text lauscht, der im Gastraum gerade vorgelesen wurde. Leider hörte sie nur noch die letzten Sätze.

Was, wenn Pistoulet ein Geheimwort für Groß Breesen ist? Denn schon nach diesen wenigen kurzen Sätzen war ihr klar: Wenn sie hinter das Geheimnis kommen will, muß sie das ganze Buch lesen.

Schnell schwebte Euphelia zurück auf ihren Stammplatz in der Hoffnung, daß dieses kleine Büchlein in ihrer Nähe abgelegt wird.

„Das Geheimnis von Pistoulet“ von Jana Fayne Kolpen

Eine Geschichte über Essen, Magie und Liebe

Und dies sind die Sätze, die Euphelia hören konnte:

Das ist Pistoulet – ein verschwiegenes Paradies mit magischen Kräften. In und um Pistoulet leben außergewöhnliche Geschöpfe. Alle, die schon einmal in Pistoulet waren, wissen eine Geschichte zu erzählen, die sich während ihres Besuchs auf diesem Hof zugetragen hat.

Wer in Pistoulet länger verweilt, verläßt diesen Ort verwandelt.

Manche gehen nie fort.

Ja, das ist sicher für Euphelia, sie bleibt, denn hier gibt es wirklich noch viel zu erleben und noch viel mehr aufzuschreiben.

Vielleicht habt Ihr auch Lust, Eure Geschichten aufzuschreiben? Wir freuen uns über Eure Federstriche für das BuddelBuch.

 
 
 

Advent mit Euphelia – 5. Tür

Nach ihren Ausflügen kommt Euphelia abends gern zurück auf ihren Stammplatz. Hier im Wohnzimmer beobachtet sie genau gegenüber den liebenswerten angekokelten Faust zwischen den schnatternden Fotobüchern und all die Buchlinge, Lesetarier und Bookoholiker, die in verschiedenen Sofas und gemütlichen Bücherecken gekuschelt bis spät in die Nacht ihren Stoff zu sich nehmen.

Heute überrascht sie der Sonnenaufgang, den sie durch das Salonfenster bestaunen kann. Was für zauberhafte Farben. Ihr Wunsch nach frischer Luft ist sofort wieder erwacht.

Gerade beenden die letzten Hotelgäste ihr Frühstück und gehen lächelnd an Euphelia vorbei mit dem Buch unter dem Arm und der letzten Tasse Tee in der Hand. Da hört sie auch schon eine andere Tür laut klappern, denn soeben betreten die ersten Mittagsgäste das Restaurant im Gewölbe.

Euphelia beschließt: Das nächste Wesen, das hier an mir vorbeigeht, wedel ich an, um den Weg in den Park zu schaffen. Kaum gedacht, wird ihr Wunsch erspürt, und sie findet ihren Platz zwischen lauter sympathischen lesenden Gesellen, die alle ihrem Hobby unter der leuchtenden Wintersonne frönen.

Die wunderschöne, zartgoldene Hausschreibfeder Euphelia ist plötzlich einfach nur glücklich. Dies ist ein Sonnentag, aus dem Märchen gemacht werden. Sie lebt zwischen lauter Wesen, die von Herzen gern alle Arten von geschriebenen Geschichten verschlingen. Sie wird gebraucht. Euphelia wünscht sich von ganzem Herzen nur eines:

Möge dies eine unendliche Geschichte sein, voller Nehmen und Geben, voller Yin und Yang, voller Schreiben und Lesen. Nicht nur deswegen liebt Euphelia diese wundervolle Geschichte um den phantasievollen Jungen Bastian Balthasar Bux.

„Die Unendliche Geschichte“

von Michael Ende.

Doch noch niemals hat sie diesen Film gesehen. Soll sie es tun? Gibt es einen literarischen Film, der seiner Vorlage auf Augenhöhe steht, der dem geliebten Buch nicht schadet?

Euphelia würde sich über Empfehlungen sehr freuen.

 
 
 

Advent mit Euphelia – 4. Tür Euphelia muß an die frische Luft. Seit Tagen springt sie schon von einem Gedicht zum nächsten Drama. Manchmal hat sie Angst, zwischen die Zeilen zu geraten. Wo ist bloß die Tür, die nach draußen führt? Nachdem sie über Nacht interessiert dem Rat ihres Herzens folgte, steht sie nun auf ihrem Stammplatz im Wohnzimmer. Sie erinnert sich an den allerersten Satz bei Gabriel Barylli „Folge dem gelben Steinweg“ Da steht: „Der Weg ins Freie führt durch die Tür – warum nimmt niemand diesen Weg?“ Scheinbar ist dies der Hinweis für den heutigen Tag: Komisch, genau jetzt spürt sie auch den kalten Windhauch. Stand die Tür schon die ganze Zeit offen? Sie hat sich nur nach hinten orientiert, dabei gar nicht nach vorn geschaut. Hier also ist die Tür zur Freiheit. Ganz vorsichtig lugt sie durch den Spalt und schwebt durch das Treppenhaus direkt in den Gutspark mit den riesigen alten Kastanien. Vor lauter Aufregung und Neugier hat Euphelia ganz vergessen, was sie hier draußen im Park eigentlich erledigen wollte. Da sieht sie neben einer Tasse Tee und einer dicken Decke auf dem Stuhl den Bestseller „Haus der Harmonie“

von Barbara Wood. Ohja, das möchte sie schon lange unbedingt lesen. Doch nun weiß sie auch wieder, was so wichtig ist heute: Euphelia wird jetzt Barbara-Zweige schneiden.



 
 
 
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