Ein schmerzhaftes, aber ungemein wichtiges Buch!
Im fortgeschrittenen Alter stellt sich Autorin Helene Bracht schonungslos und ehrlich einigen Fragen, die sie ihr Leben lang beschäftigt haben, und den Erlebnissen, die ihre gesamte Identität beeinflusst haben.
-Wie entwickelt sich ein Mensch, der als kleines Kind sexuelle Gewalt und Missbrauch erlebt hat?
-Auf welche Weise erlebt er oder sie Liebe, Zuneigung und Begierde, Abneigung, Zurückweisung und Frustration?
-Wo verläuft die Grenze zwischen Opfer und Täter?
-Welches Verhalten ist in emotionalen Liebesbeziehungen oder in rein körperlichen sexuellen Kontakten normal, angebracht, zielführend, schön, natürlich, schwierig, grenzüberschreitend?
Es sind keine angenehmen Fragen und Bracht findet keine einfachen Antworten. Aber sie hat sich durch jede Menge Fachliteratur gelesen, um wiederkehrende Muster aufzudecken und Erklärungen zu finden. Damit, und mit ihrem wunderbar klaren Schreibstil, schafft sie auf herausragende Weise eine Grundlage für Aufarbeitung und Verständnis.
