Wenn ihr nur ein Buch in diesem Jahr lesen möchtet: Nehmt dieses!!!
Schon lange nicht mehr habe ich eine Lektüre, obwohl sie streckenweise schmerzhaft ist, so sehr genossen! Ich weiß jetzt schon, dass dies ein Buch ist, dass ich noch öfter lesen werde.

Katharina Hagena erzählt einen Ausschnitt aus dem Leben dreier Menschen, die in einer Seniorenresidenz an der Elbe miteinander in Kontakt kommen:
Die 102-jährige Margrit ist am Ende ihres erfüllten Lebens angekommen und beschließt, dass das, was ihr jetzt noch fehlt, ein Tattoo ist. Stechen soll dies ihre Enkelin Luzie, die sich gerade von allen zurückzieht und lieber in einer einsamen Strandhütte schläft, statt in der Schule das Abitur zu machen. Arthur jobbt als Fahrer in der Residenz und sucht in den Zwischenzeiten mit einer Sonde den Strand nach kleinen Schätzen ab, während er an einer großen Trauer arbeitet.
Die Sprache, in der die Autorin die Erfahrungen von Liebe, Verlust, Schmerz und Gewalt schildert, ist herausragend: Jeder Satz ist ein Kunstwerk, ausgewogen, gefühlvoll und stimmig. So kann die Leserin sich spielend leicht in die Figuren hineinversetzen und mit ihnen fühlen.