Euphelia kann es kaum fasssen, daß schon wieder ein neuer Monat beginnt. Nachdem sie gestern einige wenige Tropfen Tinte abgeben konnte, weil Edelweiss sie an das Meer gelotst hatte, kam am Abend von Yvonne EIN Wort als Stichpunkt. Sofort schwelgte sie in Erinnerungen und stellte dabei fest, wie sehr die Überraschungsreise „Auf den Spuren des kleinen Prinzen“ Conny und ihre Mitreisenden beeindruckt hat. Das Stichwort von Yvonne hieß:
FUCHS.
Jeder, der am letzten Abend auf dem Bahnsteig dabei war, spürt die Gänsehaut, da ist sich Euphelia ganz sicher.
Es lagen drei großartige Ausflugstage hinter den Mitreisenden, die auf den Spuren des „kleinen Prinzen“ Kleinode kennenlernten, die sie alleine wohl kaum gefunden hätten. Am letzten Abend versammelten sie sich nach dem Abendessen auf dem Bahnsteig in Eulenhausen, weil der Sonnenuntergang bewundert werden wollte.
Wenn auch Eulenhausen größer ist, als der Heimatplanet B612, EIN Sonnenuntergang sollte doch möglich sein. Sie nahmen Platz – alle mit Blick in Richtung Westen.
Der Freiluft – Film hielt, was er versprach. Der Himmel verfärbte sich grandios, der Wind streifte über das Land wie ein Hauch.
Doch damit nicht genug.
Plötzlich hob Conny völlig sprachlos ihren Arm und zeigte hinüber über das abgemähte Weizenfeld. Ja, richtig, Weizenfeld – egal, ob schon abgemäht – Weizenfeld eben. Und da schritt wahrhaft sehr majestätisch und ganz langsam ein großer Fuchs über das (abgemähte) Weizenfeld.
Conny schloß die Augen und kniff sich. Augen wieder auf – der Fuchs war noch da. In echt – und doch wie ein Traum.
Wie gebannt schauten alle in die gleiche Richtung. Euphelia weiß ganz genau – da kann kein Kino mithalten. Und als dann Horst sein Tagebuch der letzten Tage, welches er als Geschichte verfaßt hatte, sogar unter einem roten Abendhimmel vorlas, wurde dieser Abend perfekt.
Gerade liest Euphelia im Kapitel mit dem Fuchs.
Euphelia versteht klar und
deutlich, warum Conny und ihre Gutshotelfamilie den Mindestaufenthalt im nächsten Jahr auf drei Nächte festgelegt haben. Sie möchten sich vertraut machen mit den Menschen, die ihren Gutshof besuchen. Sie möchten sich über gemeinsame Erlebnisse freuen und austauschen können. Sie möchten Zeit haben für ein Miteinander, damit den Gästen es überhaupt möglich ist, diese Insel Literaturien in sich aufzunehmen, Erholung, Ruhe, Harmonie zu spüren.
Danke, liebe Yvonne, für den Fuchs.
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