Euphelia hängt noch ein wenig dem letzten Wochenende nach, und zack, schon wieder ist Sonntag. Das geht doch nicht mit rechten Dingen zu. Da könnte man doch glatt denken, nach diesen Knallertagen kehrte im Bücherhotel so langsam mal Ruhe ein. Weit gefehlt. Montag: Putzen und Räumen für die einen. Für Torsten und Conny stand der LKW bereit nach Harrislee, um Angela den Umzug zu erleichtern. Danke, liebe Angela, für das Vertrauen, daß deine Möbel hier im Bücherhotel ein neues Zuhause finden dürfen. Euphelia ist sich sicher, mit dieser Aktion gab es ausschließlich Gewinner. Dienstag: Tagung, bis Mittwoch am Nachmittag. Nebenher am Mittwoch: Putzen und Räumen. Torstens Rundgang am Nachmittag endete in dem lauten Ruf: Mist!!!! Auf dem Flur neben der Farbenbibliothek stieg Wasser in der Wand hoch. Donnerstag: der Flur mußte aufgestemmt werden.
Gleichzeitig Anreise nächste Tagung, bis Freitag am Nachmittag. Freitag: Putzen und Räumen im Akkord. Danke an die tollen Mädels Kerstin, Pia und Anja, die voller Power durch die Flure und Zimmer zogen. So war am Nachmittag alles bereit für die dritte Tagung dieser Woche, für einen runden Geburtstag, für den nächsten runden Geburtstag und für ein Familientreffen. Das Hotel war ausgebucht und bot allen Angereisten inmitten ihrer Liebsten einen heimeligen Schutz vor dem respekteinflößenden Sturm. Äste flogen durch den Park, doch alle Bäume blieben stehen. Irgendwie paßte sogar der stundenlange Stromausfall zu dieser gemütlichen Stimmung.
Maxi und Torsten verteilten Kerzen und Taschenlampen, Ingo und Liane sorgten für Wein und Schmalzstullen. Als pünktlich um halb sieben das Licht wieder anging, um das Buffet noch zu retten, hätte wohl manch einer gern die Sicherung rausgedreht.
Sonnabend: Die letzte Tagung der Woche reiste ab, das nächste Familientreffen an. Außerdem kamen liebe Freunde aus dem Ulenkrug zu einem Besuch, nachdem die kleine Prinztour dort Herzen miteinander geöffnet hatte. Danke an Maxi, die mit ausführlichen Listen, dem sogenannten Partyplan, die Abläufe organisiert hatte und so ein Durcheinander gar nicht erst aufkam. Danke an Torsten, der einfach immer und überall zur richtigen Zeit am richtigen Ort aufkreuzte, immer dann, wenn man ihn gerade rufen wollte. Danke an Ingo für köstliche Buffets und für die Ruhe, mit der er die Löffel und Kellen schwingt, mit denen er den Herd bedient, selbst ohne Strom. Danke an Liane, der in der ganzen Woche nicht die Geduld ausging, wenn die Nächte sooo lang wurden. Und wo trieb sich Conny herum? In Tarnows Gartenschule bei Christiane Müller fand ein Rosenseminar statt.
Conny wollte lernen. Und tatsächlich hat sie keine Minute bereut. Von weither kam Hanne Roth als Referentin.
Conny war hingerissen von Beginn an. Sie kennt schon ein paar Pflanzen, jedoch spricht sie kein Latein. Oft hatte sie das Gefühl, dieses Seminar fand fremdsprachig statt. Aus dem Handgelenk schüttelte Hanne so viele Namen von Pflanzen, solche Vielfalt hätte Conny nie ahnen können.
Sie müssen sich ineinander verweben, sie dürfen spielen miteinander, jede muß jeder ihren Freiraum und ihre Präsenz lassen. Hanne konnte mit derart viel Kompetenz, Hingabe und Charisma ihr Wissen vermitteln, daß Conny förmlich jedes Wort in sich aufsog, sie hätte noch stundenlang lauschen können. Christiane untermalte dieses Erlebnis mit liebevoller und köstlicher Versorgung. Nachdem Conny schon am letzten Wochenende Frieden schließen konnte mit dem fabelhaften Backplan von Maxi, kam nun der Pflanzplan von Hanne gleich hinterher.
Conny fühlt sich langsam bekehrt. Ob Pläne wohl wahrhaft lohnenswert sind und hilfreich? Antwort von Hanne: Kein Beet ohne Plan! Euphelia ahnt es schon, da gibt es ein Wiedersehen. Die beiden Frauen waren zehn Minuten allein im Gespräch vertieft. Danach lächelten beide sehr verschmitzt. Es ging um Eulenhausen. Ihr dürft also sehr gespannt sein. Sehr! Der Sonntag neigt sich dem Ende zu. Als Conny und Torsten die Gäste nach einem gemeinsamen Besuch in Eulenhausen an Liane und Ingo übergeben hatten, liefen sie Hand in Hand los. Laut ertönte im Handy Meat Love mit dem Song Anything for love, mit dem sie vor genau 9 Jahren das Standesamt auf Hiddensee betraten. Heute abend fühlten sich beide genauso jung, tanzten und lachten, schwelgten in Erinnerungen an ihren einmalig schönen Hochzeitstag. Danke an Ingo, der sehr spontan als Fotograf einsprang.
Torsten und Conny sind einer Meinung, sie würden es wieder tun, und das auch noch ganz genau so, wie an diesem ach so wundervollen Tag vor neun Jahren, von dessen Ablauf sie damals keine Ahnung hatten. Danke, allerliebste Eltern und Kinder, das war großartig.
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