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Eintrag in das Buddelbuch – Euphelia am 23. April

Euphelia hat gestern am späten Vormittag Conny und Torsten beobachtet, wie sie vom Hof verschwunden sind, Hand in Hand. Sie hatten ein Date. Euphelia mußte echt lachen. Noch immer, nach sechseinhalb Jahren, feiern beide an jedem 22. ihren Hochzeitstag. Conny hatte so eine Art Stofftasche in hellblau unter dem Arm, trug normale helle Hosen und dazu ihre Gartenschuhe. Alles sah nach einer romantischen Ausfahrt aus. Torsten strahlte Conny an: „Ich hab da mal was vorbereitet.“ Ach, was fehlt ihm doch dieser Satz. Endlich konnte er ihn anwenden. Ganz Gentleman hielt er ihr die Tür auf – vom Caddy. Beide schnallten sich an. Los ging es. Musik an. Brauchen wir ein Navi? fragte Conny. Na, schaun wir mal.

Die Fahrt endete nach einer Minute und 53 Sekunden. Das Tor von Eulenhausen stand weit offen. Torsten grinste bis zu den beiden Ohren. Als Conny ihn fragend ansah, bekam er voll den Lachkoller. Nun schaute sich Conny ihre Stofftasche, die er ihr noch zu Hause unter den Arm gedrückt hatte, genauer an. Noch immer Tränen lachend öffnete Torsten die Beifahrertür und Conny fiel ihm vor eigenem Lachanfall fast vom Sitz. Ihre Tasche war ein eingerollter Blaumann. Jetzt sah sie beide Freischneider vor dem Wagon in Bereitschaft und frisch getankt. Daneben die Helme und die Westen – und das Zielbier. Na, das wird ein Spaß! Conny war total begeistert. Sie schenkten sich also jeder eine gemähte Fläche. Conny zog ihren Blaumann über, Torsten hatte seine STIHLechten Hosen vorbereitet. Als beide aussahen, wie die Marsmännchen, hängte ihr Torsten den leichten kleinen Damen-Freischneider (Zwirni) vom Park des Gutshauses in die Aufhängung. Noch ein kurzer Klaps auf ihren Helm, Handkuß, Visier runter. Dann zog er an der Schnur und der Lärm begann. Conny hatte sich die Fläche vor dem Wagon ausgesucht. Sie war groß, aber nicht so krass bewachsen und wenig verfilzt. Torsten zog von dannen in Richtung hintere Ruine auf dem Hügel, um weit hinter dem Wagon die große Fläche in Angriff zu nehmen. Sie sah ihm durch ihr Visier hinterher. Seite an Seite mit ihm ging der neue starke wundervolle Freischneider. Eulo, der Recke. Man sah es beiden an, sie waren bereits Freunde geworden. Eulo, der Recke wollte sich von Torsten gar nicht mehr trennen, er hing förmlich an ihm.

In den nächsten Stunden trafen sich Conny und Torsten genau dreimal: zum Tanken der Geräte. Das Dorf genoß eine Sinfonie aus zwei Freischneidern in Stereo und Überlänge.

Als sie sich später mit ihrem Bier, noch in den rasenbestreuten Klamotten, vor dem Bahnsteig versuchten zu setzen, merkten sie beide, daß sie vor zwanzig Jahren echt noch jünger gewesen sind. Doch der Stolz und das wunderbare Gefühl dieser gemeinsamen Aktion wog mehr als der unbewegliche Rücken. So glücklich waren sie schon lange nicht mehr. Eulo der Recke streckte sich aus zu Torstens Füßen, zufrieden und in Vorfreude auf den nächsten Einsatz. Zwirni lag daneben, genauso erschöpft wie Conny und bittend um mindestens einen Tag ausruhen und abkühlen.

Diesen Tag nimmt Conny sich heute mit sehr gutem Gewissen. Der Tag des Buches schreit förmlich nach Kuscheldecke, Buch, GinTonic. Conny reist mit Ihrem Buch nach Südengland. Und Gin spielt dabei eine ganz wichtige Rolle. Um als Dienstauftrag Gin trinken zu müssen und vielleicht neue Ideen für die Getränkekarte zu finden, darf es diesmal sogar ein Krimi sein: Von Carsten Sebastian Henn „Der Gin des Lebens“.

Na dann: Zum Wohle, Auf die Gesundheit!

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