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Eintrag in das Buddelbuch – Euphelia am 17. Juli

Euphelia verteidigt ihren neuen Stammplatz im Foyer unweit vom Eingang. Der gefällt ihr. Hier liegt das Gästebuch und außerdem bekommt sie am besten die erstaunten Ausrufe der Anreisenden mit, wenn diese erstmals die umgebaute Etage bemerken und sehr begeistert alle Details in Augenschein nehmen. Luftig, hell und wahrhaft bibliophil sieht es hier aus.

An manchen Tagen kribbelt es ihr in der Feder, einfach drauf los zu schreiben, an anderen bemüht sie sich um einen klaren Gedanken und vor allem um einen roten Faden. Man könnte ja denken, alles geht ganz beschaulich. Die Gäste kommen und gehen, die Zimmer werden geputzt, das Essen wird gekocht, der Wein eingeschenkt. Guten Tag, Auf Wiedersehen – aber irgendwie ist es ganz anders, von Routine gar keine Spur.

Immer noch ist vieles anders. Die Organisation aller Abläufe nimmt weiterhin sehr viel Zeit in Anspruch. Wie ein neues „Normal“ aussehen wird, wissen sie nicht. Doch da ist nicht mehr dieses Hadern, nicht mehr diese Ungeduld. Immer mehr kommt die Gutshotel-Familie in diesem neuen „Anders“ an. Jeder nimmt seine Aufgabe wahr und seine Verantwortung ernst, bringt neue Ideen ein und fühlt sich als ein Teil dieser ganzen zauberhaften Insel Literaturien.

Es gibt ganz schöne, manchmal überraschende Glücksmomente, von denen Euphelia gern berichten möchte:

So kam an einem Wochenende Carmen E. ins Haus, sah Torsten und rief durch das ganze Wohnzimmer: „Wie siehst Du denn aus!“ , sah Conny, hob die Augenbrauen und stellte laut und deutlich klar: „Ich habe die Schere mit. Morgen nachmittag im Park. Wir haben zwei Termine!“ Carmen schnitt, der Wind fönte, alles schick. Februar ist eben doch schon ein paar Tage her.

An allen möglichen und unmöglichen Stellen im Park entdecken wir Vögel, die hier ihren Nachwuchs brüten und füttern. Spüren sie die Ruhe, die über dem ganzen Ort liegt? Ist es die Wildnis, die Insekten und Vögel anzieht? Wir hören Vogelstimmen, die uns völlig neu sind. Nun hat Torsten sich entschlossen, in diesem Sommer nur Wege zu den Bänken und Sitzplätzen zu mähen. Alles andere bleibt so wild. Es sieht überall im Park bunt aus und der Rasen ist nicht verdorrt. Sicher wird manch ein Gartenordnungsliebhaber verwirrt mit dem Kopf schütteln, egal – wir wagen ein Jahr lang dieses Experiment. Schauen wir mal, welche Leseplätze wir entdecken auf diese Weise und welche Pflanzen wie blühen, die vorher schon längst entfernt worden wären.

Der Hochzeits-Kirschbaum von Familie Lange vorne im Garten trug herrliche Kirschen. Wir naschten zum Glück noch reichlich, um uns vom guten Geschmack zu überzeugen. Scheinbar hatten die Stare das Hhhmm gehört. Eine Nacht später war der Baum komplett leer. Das Netz lag schon daneben – wir waren einen Tag zu spät.

Diese Woche erhielten wir die erste Namensliste für eine Tagung im nächsten Monat. Wir haben es regelrecht gefeiert. Eine Namensliste!!! Also nimmt auch dieser Bereich wieder Fahrt auf. Natürlich müssen wir uns nun darum kümmern, ob wir mit den Abständen hinkommen, wie die Tische für die Mahlzeiten stehen dürfen, wie das Frühstück abläuft. Doch wenn wir eines gern tun, dann kümmern. Sogar ein Paket mit einem Obstbaum für die Obstwiese in Eulenhausen traf bei uns ein. Ableger für den Garten werden mitgebracht, Bäume beschnitten, Tische selbst abgeräumt. Manchmal, so denkt Euphelia, ist es wirklich wie nicht von dieser Welt, wie in einer wunderbar harmonischen Gemeinschaft.

Als Christiane S. aus V. hier eintraf, zeigte ihr Kennerblick beim Besuch der BuchBar hier im Wohnzimmer, daß unbedingt aufgeräumt werden muß. Da wurde nicht lange gefackelt, sondern sogar auf den Knien gab Christiane den zusammenpassenden Kollektionen neue Plätze. Es wurde wieder überschaubar und so manch ein Schätzchen kam ans Tageslicht.

Unser Online-Shop „Die BuchBar“ wird noch immer gut besucht und hilft uns total in dieser Zeit, wo das volle Geschäft im Hotel nicht anlaufen kann. Mit den Gästen, die hier vor Ort den Laden besuchen, tauschen wir uns aus, was wohl noch gewünscht wird. So werden wir auch in den nächsten Wochen weiterhin an der Erweiterung des Sortiments arbeiten. Ein Besuch online bei den bookoholikern wird also immer wieder spannend bleiben.

Das Gefühl, es gerade genau richtig zu machen, geben uns immer wieder die Abende. Ob im Gewölbe, im Salon oder im Park – die Gäste genießen diese entspannte Stimmung und wir mit ihnen gemeinsam.

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Euphelia
Euphelia
09 feb


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