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Euphelia - Unsere  Hausschreibfeder

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»Haltet die Uhren an.

Vergeßt die Zeit.

Ich will euch Geschichten erzählen.«

 James Krüss

Euphelia schreibt ins Buddelbuch statt Flaschenpost - so heißt es seit 2018. Begonnen hat es mit einem Adventskalender. Und nun schreibt Euphelia das Tagebuch der "Insel" Literaturien regelmäßig unregelmäßig mit Akribie und voller Liebe zu den Bewohnern und deren Gästen. Ihr Stammplatz ist der Schreibtisch "Zwischen den Zeilen" direkt im Hoteleingang. Von da aus belauscht und beobachtet sie, und wenn woanders etwas Wichtiges passiert, wird sie mitgenommen oder ihr wird berichtet. Lest selbst...

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das kann ich doch niemandem erklären. Seit Tagen, ach, sogar schon Wochen, stehe ich neben meinem Tintenfaß und meine schreibende Hand scheinbar neben der Spur. Doch heute bin ich in Bereitschaft. Die Hand sitzt, samt Arm und Mensch, ganz hinten im Bus der Kölner. Zweimal zwei Stunden Zeit, die genutzt werden können. Und was macht die schreibende Hand? Sie liegt im Schoß. Hallo!!! Geht's noch? Nichts tun, sitzen, rausschauen, Augen halb geschlossen. Nee, so nicht mit mir. Ich gebe dir 10 Minuten, dann pieke ich. Dabei weiß ich natürlich, daß Conny immer ein wenig melancholisch ist, wenn sie Stralsund wieder verläßt. Für ihre Herzenskölner hatte sie heute eine Stadtrundfahrt und eine Hafenrundfahrt gebucht. Ach, was für eine schöne Stadt.

Als der Rundfahrtenbus am Hansa Gymnasium vorbei fuhr, rief sie laut für alle hörbar: Hier bin ich zur Schule gegangen. Das mußte ja mal geklärt werden. Connys Eltern kamen für ein kurzes liebes Hallo an den Bus, Tochter Stefanie mit ihrem Jan begleiteten die Gruppe auf dem Schiff.

Achja, höre ich Conny seufzen, sehe sie lächeln und mag sie nicht pieken. Die Herzenskölner waren mit ihrem Bus am Sonntagabend angekommen. Die Gutshoffamilie stand Spalier, so wie schon seit vielen Jahren Tradition. Noch am Morgen des Sonntag war das Hotel komplett belegt gewesen. Abends wieder. Anja, Kerstin, Torsten, Oli, Maxi wühlten sich wie eine gut eingespielte Raupe durch die Zimmer. Pia begeisterte mit ihrem Frühstück, bevor sie nun für zwei Wochen Sommerurlaub genießt. Heike pflegte ihre Freundschaft mit der Spülmaschine in der Küche und Conny verabschiedete die Gäste.

Aus den Aktivtagen konnten alle Gäste wirklich einen ganzen Koffer voller Erinnerungen mitnehmen. Es begann mit Aktivität für den Geist, mit einem Literaturquiz. Danke an Marco aus Dresden, das war echt kurzweilig, lehrreich, um die Ecke gedacht und geknobelt.

Danach wurde das Abendessen erwandert. Wenn Conny an die Schönheit dieses Abends zurück denkt, bekommt sie Gänsehaut.

Am Folgetag klingelte der Wecker sehr früh. Danke an Sven von "Wanderer" für eine sehr kompetente Vogelstimmenwanderung.

Nach dem Frühstück harkten die Frauen Heu in Eulenhausen und die Männer buddelten das Fundament für das Klohaus.

Nachmittags, an der Kaffeetafel, flogen sie buchstäblich unter Peters Anleitung zum Mond und zu den Sternen. Dank modernster Technik, die Peter zu aller Überraschung Eulenhausen überlassen hat, werden den Besuchern Mond und Sterne, die Milchstraße und Sonnenflecken nicht mehr schnuppe sein, sondern gut sichtbar.

Da in Eulenhausen wirklich kein Menschenlicht stört, ist dies ein Paradies für astronomisch interessierte Menschen. Abends wurde von manch einem ausgelassen das Tanzbein geschwungen. Und einmal aufgewärmt, radelten sie am Sonnabend knapp 40km.

Rosinante jubelte und alle anderen haben schon lange nicht mehr soooo viel in Geselligkeit gelacht. Der Muskelkater kam bestimmt nicht vom Radfahren.

Die große Überraschung organisierte Torsten. Die Bootsfahrt über den Inselsee war ein zauberhaftes Erlebnis. Peter rezitierte passend zum Vollmond. Oh, es war einfach sooo schön.

Conny schaut jetzt völlig entspannt aus dem Busfenster. Gerade denkt sie an die vielen Kilomter Autobahn, denn in den letzten zwei Wochen waren Maxi und sie gleich zweimal in Mannheim. Wie war das mit den Ereignissen und ihren Schatten? Allerdings kann ich über diese Erlebnisse nichts berichten. Die Mädels schweigen. Nun ja, immerhin weiß ich, daß sie unterwegs Steffi und Gudrun im Südheide Wollshop in Lachendorf bei Celle besucht haben.

Wie können vier vernünftige Frauen nur so lange und mit so vielen Worten über Wolle reden? Mir wäre längst der Geduldsfaden gerissen. Den Südheide Wollshop können und wollen sie nicht toppen. Doch die Wollstube in Literaturiens Lädchen Lädi L. breitet seit Tagen nun auch die Arme aus und ruft: Komme, was da Wolle, ich habe Platz! Fast 25kg Wolle wurden bereits von Lana Grossa geliefert und liegen in den Regalen. Danke, Bärbel, für deine Unterstützung.

Liane, Heike, Maxi und Conny schwelgen in Worten wie Schurwolle, Alpaka, Lama, Merino, Kashmir, Ecopuno, Silkhair, Gigante, Landlust. Paßt mal auf, giggel ich vor mich hin, es kommt der Tag, da sitzen die alle am Tisch, häkeln und stricken und geben ihre Bestellung für Tresen und Küche bei den Gästen auf. Ein bißchen verrückte Welt könnte doch nicht schaden. Apropos verrückt, das beginnt schon am kommenden Sonntag. Nach Abreise der Kölner wird nochmal geputzt, dann gehen alle Mitwirkenden der Gutshoffamilie in den Sommerurlaub und die Fiven werden eine Woche mit den Gästen gemeinsam das Haus bewirtschaften. So herum haben sie es noch nie gedreht. Premiere. Hihi, sind die Mäuse aus dem Haus, werden die Kater auf dem Tisch tanzen. Das wird voll lustig. Sollte noch jemand mittanzen wollen, dann liebt er auch abwaschen, kochen, mähen, gemeinsam lachen, essen, lesen und schweigen. Verrückt oder? Das ruft nach einem Hanfkeks. Ich reiche rum.

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Aktualisiert: 9. Juli

Hurra!!!! Willkommen neue Küche!

Abschied vom ehemaligen Konzept des GartenSalons. Tja, nun ging es doch ganz schnell. Es war - sozusagen - getan, fast eh gedacht.

Küchenstudio Anders hat beste Arbeit geleistet. Conny hat noch am Nachmittag die gesamte Küche geputzt. Keinerlei Mängel wurden festgestellt. Danke, lieber Peter, dir und deinem hervorragenden, kompetenten Monteur René Meyer. Und danke an Torsten, der umfassend und voll gut vorbereitet hatte. Das war Spitze.

"Nun wiegt der Abend schon die Erde..." Ein wunderschöner Tag geht zu Ende.


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da muß doch echt erst der NDR hier im Bücherhotel auftauchen, damit ich, Euphelia, die Hausschreibfeder, auch mal wieder zu Wort kommen darf. Heute wurde ein Beitrag bei NDR Kultur gesendet. Conny und Maxi standen am Montag Rede und Antwort. Was bei solchen Besuchen von Artikel-Schreibenden und Sendung-Machenden am Ende übrigbleibt, wenn sie einige Stunden Zeit mitgebracht haben und über den gesamten Hof geführt wurden, das ist doch immer wieder spannend. Wenn dann der Beitrag hochgeladen wird, ist es für Conny echt nie nachvollziehbar, welche Einzelheiten und warum herausgepickt worden sind. Ich konnte mir letzten Montag ein Lächeln nicht verkneifen. Das ganze Hotel war bis zum Vortag komplett wuselig und ausgebucht. Gegen 14 Uhr, genau an diesem Montag, erwartete die Gutshoffamilie eine Tagung für eine ganze Woche, die ebenfalls das gesamte Haus füllte. Genau in diese Lücke, in der alle vor Arbeit und Nachbereitung und Vorbereitung nicht wußten, was sie zuerst tun sollten, in diese Lücke traf dann Alina vom NDR ein. Ach, diese Ruhe hier, das ist ja wirklich wie in einer anderen Welt – waren so oder so ähnlich ihre ersten Worte. Conny und Maxi holten tief Luft und … nickten. Torsten ließ sich gar nicht erst blicken, der war bei den Mädchen auf Etage, damit alle Zimmer zur Anreise wieder belegt werden konnten. Conny und Maxi redeten und redeten, als ob sie damit Zeit einfangen könnten. Das Ergebnis könnt Ihr lesen und hören bei NDR Kultur, heute am 6. Juli. Danke an Alina Boie für das Wohlwollen und für die leuchtenden Augen beim Rundgang über unsere Insel Literaturien und dafür, an uns gedacht zu haben. Hat Spaß gemacht mit dir, liebe Alina. Danke!!!

Ich finde ja, daß ich mindestens ebenso spannend und umfangreich berichten könnte, wenn meine schreibende Hand nicht so geizig mit Tinte umgehen würde. Endlich darf ich Euch von Mittweihnachten erzählen.

Es ist ja schon eine abgefahrene Geschichte, wenn da lauter erwachsene Menschen am 24. Juni zusammen auf der Terrasse sitzen, Weihnachtsmützen tragen und zum Akkordeon von Papa Heinz Weihnachtslieder singen um eine Tanne herum, die sich -weihnachtlich geschmückt - wie ein Prachtbaum fühlt.

Liebe Silke, lieber Dieter, das ist sicher das erste Mal, daß ein Baum aus Eurem Wald zweimal Weihnachten feiern durfte. Ich finde ja, er hat das wunderbar gemeistert.

Für Conny war es eine Gefühlsachterbahn, als sie zum ersten Mal über ihre Reise mit Rosinante eine Lesung gestaltete. Da kamen neben Goethe, Bukowski, Kaleko und Nadolny viele andere Autoren zu Wort. Nebenher spielten die kleinen und großen Anekdoten der Reise immer wieder eine Rolle. Ich schaute auf die Gäste und merkte, daß Texte und Bilder doch wirklich sehr fesselten und alle einen spannenden Nachmittag erlebten.

Ein besonderes Erlebnis am 24. Juni war das Öffnen der nächsten BuchBox von Simone und Melanie. Was für Ideen stecken immer wieder in diesen Paketen. Alle Gäste miteinander entschlüsselten den Inhalt. Es war ein Auspacken von einer Stunde – unser BuchBox-Programm. Danke, Euch beiden, ihr macht uns wirklich soooo viel Freude. Respekt für euer Duchhaltevermögen und vor allem für diese Kreativität. Wahnsinn!!!

Und warum sollte es das auch schon gewesen sein? Einfach können alle. Denn zugleich begleitete die Gutshoffamilie noch eine Hochzeit von guten Freunden und langjährigen Geschäftspartnern an einem Abend. Danke, liebe Anna und lieber Andreas, daß die Gutshoffamilie Euch im Gewölbe verwöhnen durfte.

Tja, Leute, und dann kam der Mittwoch, der 26. Juni. Das Datum werden Liane, Maxi und Conny – und Torsten – so schnell nicht vergessen. Schon gegen 10 Uhr wurden Brote und eine traumhafte Focaccia in den Mecki eingeschossen. Sie erwarteten hohen Besuch. Es folgten märchenhafte Stunden mit Stefan Lau. DENN: Stefan Lau ist der für dieses Gebiet zuständige Vertriebsmann von – und nun haltet euch fest – von Lana Grossa. Maxi, Liane und Conny erweitern ihren Lädi L. und bauen den Wollbereich aus. Ein riesiges Danke geht an dieser Stelle an Gudrun aus Lachendorf. Sie betreibt dort mit ihrer Tochter den Südheide Wollshop. Gudrun hat den Kontakt hergestellt und die Mädels im Park mit vielen Ratschlägen und tollen Impulsen beim großen ersten Einkauf begleitet. Dieses erste Treffen mit Stefan Lau war getragen von Kompetenz und der gemeinsamen Liebe zu Wolle und zu Handgedingstem und vor allem voller Vertrauen. Nicht, weil sie unter roten Schirmen saßen und gemeinsam Brot aßen, sondern weil sie sich total gut beraten fühlten.

Nun freuen sie sich voller Gespanntheit darauf, wie Lädi L. auf diese neue Herausforderung reagieren wird. Torsten stand am Mecki, beobachtete das Gespräch und die vielen, vielen Woll- und Farbkarten und wiegte weise sein Haupt, leise (ganz leise) zweifelnd. Die Mädels werden sich also nicht nur deshalb beweisen dürfen. Ich werde euch berichten, wenn die Pakete ankommen. Oh, das wird ein Fest.

Achja, da kommt ja noch ein Fest bereits am Montag. Denn Torsten hat in den letzten Tagen nicht nur ständig und täglich irgendwelche Havarien, Regen- und Sturmschäden beseitigt, sondern auch noch den GartenSalon für den Einbau der Backöfen vorbereitet. Montag um 8 Uhr kommt das Küchenstudio Anders, pünktlich wie vereinbart, dann wird es eine Backstation für die Brote im Gartensalon geben.

Doch derzeit, also jetzt am Wochenende, ist nach gestriger Abreise der Tagung erst einmal das Haus wieder voll. Grandios, wie Anja und Kerstin die Zimmer geschafft haben. Ich sehe die beiden immer mit ihrem Korb hier an mir vorbeiflitzen und bin voller Bewunderung.


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