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Euphelia - Unsere  Hausschreibfeder

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»Haltet die Uhren an.

Vergeßt die Zeit.

Ich will euch Geschichten erzählen.«

 James Krüss

Euphelia schreibt ins Buddelbuch statt Flaschenpost - so heißt es seit 2018. Begonnen hat es mit einem Adventskalender. Und nun schreibt Euphelia das Tagebuch der "Insel" Literaturien regelmäßig unregelmäßig mit Akribie und voller Liebe zu den Bewohnern und deren Gästen. Ihr Stammplatz ist der Schreibtisch "Zwischen den Zeilen" direkt im Hoteleingang. Von da aus belauscht und beobachtet sie, und wenn woanders etwas Wichtiges passiert, wird sie mitgenommen oder ihr wird berichtet. Lest selbst...

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Euphelia fragt sich gerade, womit sie Euch wohl ein Lächeln auf die Lippen zaubern könnte. Schaut sie rüber zu Conny, die gerade seelenruhig in ihrem Büro die Stille, den Computer und das leise Rauschen des strömenden Regens genießt, welches zaghaft durch die geschlossenen Fenster dringt, dann ist dies natürlich außerhalb der Wertung. Da sitzt in der Tat eine, die den November liebt. Sie liebt diese graue Farbe draußen und das Nachlassen des inneren Zwanges, unbedingt raus zu gehen. Die aber trotzdem mit der Hufe scharrt, weil wandern bei windstillem Regen so schön sein kann. Vielleicht gar nicht weit, sondern nur die Runde durch den Gutspark. Doch im Moment schaut Conny einfach nur aus dem Fenster, lächelnd, angelehnt an ihren Bürosessel, ganz still und heimelig und genießt den Gold-Regen vor dem Fenster.

Auf dem Fensterbrett stehen noch die neuesten Errungenschaften, die per Post vorgestern ins Haus gebracht wurden. Backmatte, Gitter zum Auskühlen, Farben, Nudelholz, russische Tülle,… Ohje, Maxi schaute auch auf das Fensterbrett, sah sofort wieder weg und meinte nur: Aha. Nächste Stufe.

Ma-Ma!!!! Conny weiß auch noch nicht, wohin die Stufe führt. Aber sie hatte kurz mal Lust, Neues zu probieren, Cup Cakes und so was. Kurz. Vorgestern. Ist der Anfall schon vorbei? Schaun wir mal! Euphelia läßt Conny ihren Gedanken nachhängen und schaut aus ihrem Fenster.

In ihr klingen noch die zauberhaften Stimmen des Chores, der sich gerade nach einem Wochenende Probe verabschiedet hat. Danke an den Madrigalchor Convivium Canticum aus Schwerin für die jahrelange Treue. Immer um diese Zeit bereiten sie sich hier auf ihre Weihnachtskonzerte vor. Man kennt sich inzwischen gut, weiß, welche Zimmer passen, was wer am liebsten ißt und trinkt. Das ist ein schönes Gefühl – für alle gemeinsam. Euphelia überlegt, wie sich ein schönes Gefühl ausdrücken läßt. Heiße Schokolade mit Sahne? Dicke Decke und romantischer Film? Wanderung über die weiten Felder mit der Gewißheit einer heißen Badewanne bei Rückkehr? Haferflockenbrei mit Honig und Kardamom? Pott Kaffee? Gin Tonic und Halma? Was ist für Euch ein sicheres Zeichen eines schönen Gefühls? Conny erinnert sich an ihre Schale voller Hanfkekse.

Sie gibt gern einen ab, weil irgendwie immer alle schon vor dem Genuß lächeln, wenn sie nur das Wort Hanfkeks gehört haben. Tolle Wirkung. Setzt euch zu ihr, kocht euch einen herrlichen Sonntagskaffee und knabbert mit Conny Gute-Laune-Hanfkekse. Möchte jemand das Rezept? Was gibt euch ein hyggeliges Gefühl? Conny ist ganz gespannt auf Eure Ideen. Achja, und was würdet ihr mit russischer Tülle anfangen? Euphelia bummelt jetzt noch ein wenig durch das Haus mit dem Blick auf das schöne Gefühl. Im Salon sitzen Ramona und Annett auf dem Sofa, lachen, zeigen sich Bilder, quatschen, essen Kuchen und besprechen mit Ingo ihr Abendessen. Das ist so ein Moment, wo Euphelias Herz ein Freudenhopserchen vollbringt. In diesem Sinne herzliche Sonntagsgrüße aus dem Bücherhotel und kuschelt euch schön ein!

Ein neues Buch ist automatisch ein gutes Gefühl.

Unser Quittenbrot ist unsere Hymne an den Herbst. Soooo köstlich.

Achja, ein PS: Euphelia hat mit Begeisterung vernommen, daß ihr Bücherhotel in dieser Zeitschrift mit Bild und Text erwähnt wurde. Garten also, Conny. Garten! Nicht russische Tülle!!!!! Naja, denkt sich Euphelia. Nicht so streng sein. Wohnen ja auch. Wohnen mit Büchern. Das ist auch ein sehr, sehr gemütliches Gefühl.

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Euphelia hängt noch ein wenig dem letzten Wochenende nach, und zack, schon wieder ist Sonntag. Das geht doch nicht mit rechten Dingen zu. Da könnte man doch glatt denken, nach diesen Knallertagen kehrte im Bücherhotel so langsam mal Ruhe ein. Weit gefehlt. Montag: Putzen und Räumen für die einen. Für Torsten und Conny stand der LKW bereit nach Harrislee, um Angela den Umzug zu erleichtern. Danke, liebe Angela, für das Vertrauen, daß deine Möbel hier im Bücherhotel ein neues Zuhause finden dürfen. Euphelia ist sich sicher, mit dieser Aktion gab es ausschließlich Gewinner. Dienstag: Tagung, bis Mittwoch am Nachmittag. Nebenher am Mittwoch: Putzen und Räumen. Torstens Rundgang am Nachmittag endete in dem lauten Ruf: Mist!!!! Auf dem Flur neben der Farbenbibliothek stieg Wasser in der Wand hoch. Donnerstag: der Flur mußte aufgestemmt werden.

Gleichzeitig Anreise nächste Tagung, bis Freitag am Nachmittag. Freitag: Putzen und Räumen im Akkord. Danke an die tollen Mädels Kerstin, Pia und Anja, die voller Power durch die Flure und Zimmer zogen. So war am Nachmittag alles bereit für die dritte Tagung dieser Woche, für einen runden Geburtstag, für den nächsten runden Geburtstag und für ein Familientreffen. Das Hotel war ausgebucht und bot allen Angereisten inmitten ihrer Liebsten einen heimeligen Schutz vor dem respekteinflößenden Sturm. Äste flogen durch den Park, doch alle Bäume blieben stehen. Irgendwie paßte sogar der stundenlange Stromausfall zu dieser gemütlichen Stimmung.

Maxi und Torsten verteilten Kerzen und Taschenlampen, Ingo und Liane sorgten für Wein und Schmalzstullen. Als pünktlich um halb sieben das Licht wieder anging, um das Buffet noch zu retten, hätte wohl manch einer gern die Sicherung rausgedreht.

Sonnabend: Die letzte Tagung der Woche reiste ab, das nächste Familientreffen an. Außerdem kamen liebe Freunde aus dem Ulenkrug zu einem Besuch, nachdem die kleine Prinztour dort Herzen miteinander geöffnet hatte. Danke an Maxi, die mit ausführlichen Listen, dem sogenannten Partyplan, die Abläufe organisiert hatte und so ein Durcheinander gar nicht erst aufkam. Danke an Torsten, der einfach immer und überall zur richtigen Zeit am richtigen Ort aufkreuzte, immer dann, wenn man ihn gerade rufen wollte. Danke an Ingo für köstliche Buffets und für die Ruhe, mit der er die Löffel und Kellen schwingt, mit denen er den Herd bedient, selbst ohne Strom. Danke an Liane, der in der ganzen Woche nicht die Geduld ausging, wenn die Nächte sooo lang wurden. Und wo trieb sich Conny herum? In Tarnows Gartenschule bei Christiane Müller fand ein Rosenseminar statt.

Conny wollte lernen. Und tatsächlich hat sie keine Minute bereut. Von weither kam Hanne Roth als Referentin.

Conny war hingerissen von Beginn an. Sie kennt schon ein paar Pflanzen, jedoch spricht sie kein Latein. Oft hatte sie das Gefühl, dieses Seminar fand fremdsprachig statt. Aus dem Handgelenk schüttelte Hanne so viele Namen von Pflanzen, solche Vielfalt hätte Conny nie ahnen können.

Sie müssen sich ineinander verweben, sie dürfen spielen miteinander, jede muß jeder ihren Freiraum und ihre Präsenz lassen. Hanne konnte mit derart viel Kompetenz, Hingabe und Charisma ihr Wissen vermitteln, daß Conny förmlich jedes Wort in sich aufsog, sie hätte noch stundenlang lauschen können. Christiane untermalte dieses Erlebnis mit liebevoller und köstlicher Versorgung. Nachdem Conny schon am letzten Wochenende Frieden schließen konnte mit dem fabelhaften Backplan von Maxi, kam nun der Pflanzplan von Hanne gleich hinterher.

Conny fühlt sich langsam bekehrt. Ob Pläne wohl wahrhaft lohnenswert sind und hilfreich? Antwort von Hanne: Kein Beet ohne Plan! Euphelia ahnt es schon, da gibt es ein Wiedersehen. Die beiden Frauen waren zehn Minuten allein im Gespräch vertieft. Danach lächelten beide sehr verschmitzt. Es ging um Eulenhausen. Ihr dürft also sehr gespannt sein. Sehr! Der Sonntag neigt sich dem Ende zu. Als Conny und Torsten die Gäste nach einem gemeinsamen Besuch in Eulenhausen an Liane und Ingo übergeben hatten, liefen sie Hand in Hand los. Laut ertönte im Handy Meat Love mit dem Song Anything for love, mit dem sie vor genau 9 Jahren das Standesamt auf Hiddensee betraten. Heute abend fühlten sich beide genauso jung, tanzten und lachten, schwelgten in Erinnerungen an ihren einmalig schönen Hochzeitstag. Danke an Ingo, der sehr spontan als Fotograf einsprang.

Torsten und Conny sind einer Meinung, sie würden es wieder tun, und das auch noch ganz genau so, wie an diesem ach so wundervollen Tag vor neun Jahren, von dessen Ablauf sie damals keine Ahnung hatten. Danke, allerliebste Eltern und Kinder, das war großartig.

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Euphelia hätte nie gedacht, wie lange Mehlstaub im Federkleid haften bleibt.

Sie hat es versucht, doch schreiben konnte sie damit nicht. Mit Mondstaubviolett ging doch auch, mit Mehlstaubweiß irgendwie nicht. Hey, Euphelia, wackeln, zappeln, schütteln, tief eintauchen in herbstlich leuchtendes Orange und ran an die schreibende Hand! Nun ist also der Höhepunkt der Feierlichkeiten zum 25. Geburtstag des Bücherhotels schon Geschichte. Doch die Erinnerungen sind taufrisch und zauberhaft. Es war das Brot-Wochenende. Es sollte ein Spektakel werden, hatte Conny sich vorgenommen. Es waren Stargäste eingeladen worden. Es sollte ein besonderes Danke werden für ganz besondere Gäste, die seit vielen Jahren das Bücherhotel treu begleiten. Und es wurde ein echter Knaller.

Conny wälzte BrotBücher und Zeitschriften, begann am Mittwoch bereits mit den ersten beiden Broten, unter dem Motto, wenn nichts klappt, dann liegen wenigstens zwei fertig bereit. Die endgültigen Entscheidungen diskutierten sie im Salon gemeinsam, Gäste und Familie. Dies noch, ohja, das auch noch. Boh, das kannst du nicht weglassen. Und dann lag da am Mittwoch ein Plan auf dem Tisch, von dem Conny nie gedacht hätte, daß sie den verstehen kann.

Doch er entpuppte sich als grandios. Dazu erstellte Maxi eine Liste, die Conny zwar sofort verstand, an die sie jedoch nicht einen Moment glauben konnte.

Listen, Pläne, Zeitvorgaben – da ist sie raus. Doch nur so konnte sie in diesen Marathon starten, und auf den hatte sie so richtig Bock. So ganz doll richtig! Also Liebe auf den zweiten Blick zu Plan und Liste und hinein mit Gebrüll ins Abenteuer. Yeah!!!! Von Beginn an machte diese gemeinsame Aktion einfach nur Spaß.

Rolf stürzte sich voll ins Vergnügen, Sabine und Susan waren wundervolle Logistiker, hatten die Abfolgen und Zeiten im Griff. Peter krabbelte mit seiner Kamera fast in die Öfen. Bärbel trank mit Conny in aller Frühe den ersten Kaffee, bevor kurz danach frisch und fröhlich Horst sich mit seinem Tee zu ihnen gesellte. Es wurde Zucchini geraspelt, Kürbis gerieben, Hirse gekocht. In der hauseigenen Mühle Marta wurde Lichtkornroggen, Waldstaudenroggen, Champagnerroggen, Gelbweizen, Emmer, Einkorn, Reis, Buchweizen vermahlen und später verknetet. Am Freitag kam der Mecki zum Einsatz, am Sonnabend durfte Sir Henry seine Vorzüge beweisen. Es wurden Brote frei geschoben, im Kasten und im Topf gebacken. Es wurden 35 köstliche Brote, davon 19 verschiedene Sorten.

Ein Höhepunkt war das Laminieren, Färben und Binden des Blumenbrotes.

Gemeinsam mit Christiane wagte sich Conny an den Sauerteigkuchen. Diesen Teig nahm sie sogar mit ans Bett, um ihn nachts um 1 Uhr dehnen und falten zu können. Sie belegten ihn nach 24 Stunden Gare mit Quitte und Streuseln, und wow, dieser Kuchen war aufgegessen, bevor man das Wort Quittensauerteigstreuselkuchen überhaupt ausgesprochen hatte.

Doch als am frühen Abend des Freitag, dem 13., an den Tresen im Gewölbe Andreas Pasternack kam, da zitterten Conny dann wirklich die Knie. So viele Jahre hatte sie sich gewünscht, diesen ganz besonderen Künstler in ihrem Haus begrüßen zu dürfen. In der Stube der tausend Bücher war alles vorbereitet. Dieses Konzert des Pasternack-Swing-Trios sollte in der Art eines Wohnzimmerkonzerts in die Herzen der wunderbaren Gäste dieser Geburtstagsfeier direkt Einlaß erhalten. Es gelang. Leidenschaft, totale Professionalität der Musiker, Spaß an der kleinen Runde – es war ein würdiger Abend, danke, danke an Andreas, Christian und Enrique. Der Abschied zögerte sich durch Wunschtitel und Zugaben weit hinaus.

Andreas Pasternack sagte einen neuen Termin am 11. Oktober 2024 zu mit den Worten: „Laß uns eine Tradition beginnen.“ Ihr solltet diesen Termin sofort in eurem Kalender notieren. Sonnabend gab es natürlich einen Besuch in Eulenhausen.

Das Wetter hatte Connys Wünsche ebenfalls verstanden. Es paßte sich einem Grillabend und einem Abschluß am Lagerfeuer an. Als Conny am Sonntag, nachdem fast alle abgereist waren, im kleinen Kreis im Salon Tee trank, kullerten die Tränen, kam die Bitte nach „Kneif mich mal!“, reiften Ideen und Pläne und neue Visionen, sackte das fabelhafte Gestern und erschien ein Bild für ein spannendes Morgen.

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